Balance is not something you find, it is something you create!
Manche Dinge sucht man nicht, sie finden einen. So ging es mir heute Abend mit dem vorstehenden Satz der FEI. Er klingt so einfach und ist doch kompliziert, er ist Arbeit, wo man sich Leichtigkeit ersehnt. Und gleichzeitig ist er der berühmte Treffer ins Schwarze - und zwar erst recht die persönliche Balance betreffend.
Balance hat zahlreiche Facetten. Emotionale Stabilität, Gelassenheit und Überblick behalten, also die Elemente der Souveränität finden sich hier wieder. Die Wortassoziationen zeigen, dass Balance jedoch breiter gefasst ist, denn innere Ruhe und Ausgeglichenheit kommen dazu. Zudem ist sie dynamisch, sie ist also ein instabiles Gleichgewicht, das verloren gehen und wieder erreicht werden muss.
Warum spricht mich dieser Satz der FEI so an, nachdem ich mich ohnehin intensiv mit dem Thema der inneren Balance befasse? Weil ich es gerade ausgesprochen schwer finde, meine Balance zu halten. So viele negative Dinge schwirren durch den Raum, persönlich, im eigenen Umfeld, in den Medien, in der Welt. Kein Tag vergeht ohne eine Katastrophe, ob sie die Bezeichnung jeweils nun zu recht trägt oder nicht. Und dann ertappe ich mich dabei, dass ich mir „es“ wünsche:
- DEN Menschen, der mir DEN Rat gibt und mir hilft, meinen Weg weiter zu gehen.
- DIE Hilfe, die mich unterstützt, ob aus dem Bereich Ernährung, Entspannung, Information, o.ä.
- DIE Entspannung durch Urlaub, Sport o.ä., die alles leichter macht.
- DIE Lösung, die aktuelle Probleme von mir fern hält.
- DIE Erkenntnis, die alles verändert und mir meine Tür zur Balance wieder öffnet.
Und dann komme ich an den Punkt, an dem ich innehalte, lächele, und (wieder) weiss: So nicht! Es gibt nicht den EINEN Weg, es gibt nicht die EINE Lösung. Und es gibt niemanden, der mir meine Entscheidungen abnimmt. Manchmal ist es ein „NEIN!“ zu etwas, das mir nicht gut tut, ich mich aber nicht getraut habe, abzulehnen. Manchmal ist es ein „JA!“ zu etwas, das mir so gut tut, ich mir aber zu selten gönne bzw. die Zeit dafür nehme. Oftmals ist es ein Puzzle aus mehreren, auch kleinen Dingen, die erst recht zusammen einen großen Wert ergeben und mich dahin führen, wo es mir gut geht, zu meiner Balance. Die Entscheidung darüber, was es ist, muss ich allein treffen. Egal, was andere meinen, was ich tun müßte - es wäre ihr Weg, nicht meiner. Auf diese Weise komme ich dazu, wieder zu erkennen, was ich will, was mir gut tut, was mein Weg ist - und setze es dann konsequent um. Das alles steckt für mich in dem Satz: „Balance ist not something you find, it is something you create“.